FAQ

Beim Thema Fahrwerk gibt es oft viele Fragen. Wie stelle ich mein Fahrwerk richtig ein, wofür ist die Zugstufe, die Druckstufe, was ist eine HPA, habe ich die richtige Feder für mein Fahrwerk usw. Daher haben wir eine Zusammenstellung der häufig gestellten Fragen, wir sind aber jederzeit für alle Anliegen für euch da.

Federung

Wie messe ich den Durchhang am Hinterrad? (Negativ Federweg:

 Wenn man sein Fahrwerk einstellen und optimieren möchte, ist es am sinnvollsten, wenn man bei der Federrate beginnt. Passt die Federrate nicht, kommt man kaum auf einen grünen Zweig. Je nach Einsatzgebiet, benötigt man einen Unterschiedlichen Negativ Federweg. Es gibt den statischen Durchhang und den dynamischen. Unter dem statischen versteht man, wie viel mm das Motorrad vom Eigengewicht einsinkt. Dynamischer Durchhang, wie viel mm das Motorrad inkl. Fahrer einsinkt. 

Durchhang hinten messen:

Messen Sie die Länge der Schwinge (L). Mitte der Schwingenachse zur Mitte der Radachse. 

Markieren Sie einen Punkt am Heck des Motorrades. Dieser soll den gleichen Abstand (L) zur Schwingenachse aufweisen wie der vorher gemessene Wert. Verwenden Sie ein geeignetes Klebeband um den Punkt an der Verschalung zu markieren.                                          

HINWEIS: Nehmen Sie einen fest montierten Punkt. Ein Blinker welcher gummigelagert ist, ist ungeeignet. Messen Sie in den folgenden Situationen den Abstand von der Hinterachse zu diesem Punkt: 

A Referenzwert: Hinterrad ab Boden, die Hinterradfederung darf nicht belastet sein.

B Durchhang Statisch: Platzieren Sie das Motorrad mit beiden Rädern am Boden, auf eine ebenen Fläche ohne Fahrer. Heck mit Druck ein federn und zurückkommen lassen. 

Berechnung des hinteren Statischen Durchhangs SAG =     A – B =……….mm 

Sie können nun auch den Dynamischen Federweg messen, dazu setzen sie sich auf das Motorrad und messen nochmals an denselben Punkt wie bei der Messung A und B. Wichtig ist das man immer am gleichen Ort misst.

Durchhang vorne messen:

Wählen Sie einen Abstand, um zwischen der Gabelbrücke und der Radachse zu messen (z.B.sichtbare Chromlänge). Messen Sie die folgenden Situationen:

A Referenzwert: Vorderrad frei vom Boden, es liegt kein Gewicht auf der Vorderfederung, messen Sie nun an die von Ihnen gewünschte stelle und notieren sie sich das Ergebnis.  

B Durchhang Statisch: Das Motorrad ist auf beiden Rädern, auf einer ebenen Fläche ohne Fahrer. Federn sie vor dem Messen kurz zwei, drei Mal ein und halten Sie den Lenker danach ganz locker ohne auf das Motorrad zu drücken. Messen sie wieder an den gleichen Punkt wie bei der ersten Messung. Notieren sie sich das Ergebnis.

Berechnung des vorderen Statischen Durchhangs SAG =     A – B =……….mm

Für die Messung C, setzen Sie sich nun auf das Motorrad und messen nochmals an denselben Punkt, wie bei den anderen Messungen zuvor. Wichtig ist, dass man immer am gleichen Ort misst. 

Das Fahrwerk wird nur mit einer anderen Feder härter oder weicher. Hart oder weich hat nichts mit der Dämpfung zu tun.

Mit der Federvorspannung wird die Feder auch nicht härter, sondern die Feder wird nur mehr oder weniger vorgespannt. Das bedeutet, dass der Negativ kleiner oder grösser wird. 

Dämpfung:

Die Zug- und Druckstufe sind dafür zuständig, wie sich ein Dämpfer in verschiedenen Situationen verhält. Diese Einstellungen sind wichtig, um zum Beispiel bei Schlaglöchern oder anderen Unebenheiten möglichst wenig an den Fahrer bzw. an das Fahrzeug abzugeben und weiterhin ein stabiles Fahrverhalten zu ermöglichen. Zum anderen wird auch das allgemeine Fahrverhalten beeinflusst, was sich vor allem in der Kurvenfahrt aber auch bei schnellem Beschleunigen oder Bremsen bemerkbar macht

Wofür ist die Zugstufe (Rebound, TEN)?                

Die Zugstufe ist für die Ausdämpfung zuständig. Sie ist in Clicks oder Umdrehungen einstellbar. Wenn Sie ihr Fahrwerk einstellen, gehen sie immer von so wie es jetzt eingestellt ist nach innen bez. im Uhrzeigersinn. So wird die Zugstufe geschlossen, sprich es fliesst weniger Öl, also wird es langsamer. Gegen den Uhrzeigersinn wird die Öffnung grösser, das Öl fliesst schneller, die Zugstufe wird schneller. 

Wofür ist die Druckstufe (Compression)?

Die Druckstufe ist für die Eindämpfung der Gabel und Federbein zuständig. Auch hier ist das gleiche Prinzip. Sie ist in Clicks oder Umdrehungen einstellbar Wenn Sie ihr Fahrwerk einstellen, gehen sie immer von so wie es jetzt eingestellt ist nach innen bez. im Uhrzeigersinn. So wird die Druckstufe geschlossen, sprich es fliesst weniger Öl, also wird es langsamer. Gegen den Uhrzeigersinn wird die Öffnung grösser, das Öl fliesst schneller, die Druckstufe wird schneller. 

Was bedeuten High- und Lowspeed?

Bei der Druckstufe gibt es bei einigen Fahrwerken die Option High- und Lowspeed. Bei feinen, kleinen Schlägen, geht das Öl im Druckstufenventil, durch die Lowspeed Bohrung. Werden die Schläge aber gross und hart (z.b. über ein Waschbrett im Offroad) so kommt der Highspeed zum Zug.

Mit der Dämpfung wird das Fahrwerk schneller oder langsamer, nicht härter oder weicher. Es erscheint uns nur so, weil das Öl mehr oder weniger Wiederstand hat beim durchfliessen.

Warum eine HPA? (Hydraulic Preload Adjuster, Hydraulische Federvorspannung)

Bei manchen Federbeinen besteht die Option das Federbein (statt mit dem Hackenschlüssel die Federvorspannung zu verstellen), mit einer Hydraulischen Federvorspannung auszurüsten. Dabei wird eine Ölleitung mit einem Handrad am Rahmen befestigt, damit man die Federvorspannung per Handrad machen kann. Diese Option ist vor allem Sinnvoll wenn man z.b. 50% solo und 50% mit Sozius fährt.

Warum eine LA? (Längenverstellung)

Längenverstellung zur Anpassung der Fahrwerksgeometrie. Das Federbein wird, gemessen an den Aufnahmen, maximal (10 mm) +/- 5 mm länger oder kürzer. Ist für einige Federbeine als zusätzliche Option erhältlich, ist vor allem im Rennstreckenbereich sehr sinnvoll, damit man mit der Fahrwerksgeometrie arbeiten kann. Motorrad steiler oder flacher stellen, wenn Probleme mit den Reifen auftreten usw.